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Secundäres Entropium - Emma


Im November 2009 zog sich Emma eine Verletzung ihres linken Auges zu - vermutlich durch ein Ästchen oder die Kralle eines unserer anderen Peis beim Spielen.
So zumindest vermutete dies der weiterbehandelnde Augenspezialist, an den wir von unserem Haustierarzt überwiesen wurden.

Was die Behandlung dieser Augenverletzung für uns und vor allem für Emma in den nächsten Wochen bedeuten würde, konnten wir uns zum damaligen Zeitpunkt, als die Augenverletzung diagnostiziert wurde, nicht im Geringesten vorstellen....!

Anzumerken ist, dass wir die Veränderung an Emmas Auge aufgrund der Verletzung ( häufiges Zwinkern und Zusammenkneifen der Lieder, ähnlich wie bei einer akuten Bindehautentzündung ) tierärztlich sofort behandeln ließen und alle Folgetermine beim Augenspezialisten sorgsam eingehalten haben.

Behandlungsverlauf beim Augenspezialisten

Nach Überweisung unseres Haustierarztes wurden wir unmittelbar bei einem Augenspezialisten in Hannover vorstellig.
Dieser bestätigte die Augenverletzung mittig des Auges von Größe eines kleinen Ästchens oder einer Kralle.

Weiterbehandlung mit Schmerzmitteln ( oral ) und Augensalbe gegen die Verletzung und Entzündung.
In den nächsten 10 Tagen regelmässige Besuche beim Augenspezi mit dem Ergebnis und der Aussage : "Keine Verschlechterung des Auges und wir müssen abwarten. "

erstes Tacking:


Da während des Behandlungszeitraumes keine Besserung des Zwinkern und Kneifens des Auges eintrat und wir einem sekundären, spastischen Entropium vorbeugen wollten, entschlossen wir uns das Augelied zum 1.Mal zu heften.

Der Augenspezi setze hierzu einen Tack aussen am Unterlied.
Dieser hielt genau 2 Tage. Dann hangen die Fäden locker am Auge runter.

zweites Tacking:

Nach erneutem Aufsuchen des Augenspezis wurde nochmals, nur mit einem anderen Faden ( dieser erschien mir härter als beim ersten Mal) geheftet.
Diesmal wurde aufgrund meiner Bitte mit 2 Tacks am Unterlied und 1 Tack am Oberlied geheftet - in der Hoffnung, dass diese dann länger halten würden.
Aber: auch dieses Tacking hielt leider nicht langfristig, aber zumindest schon einmal 4 Tage lang.

Zu diesem Zeitpunkt fiehl mir beim Salben ihres Auges auf, dass die Pupille nicht mehr zu sehen war. Anstelle der Pupille war nun ein großes, rotes blumenkohlartiges Gewächs zu erkennen.
Nach histologischer Untersuchung durch den Augenspezi stellte sich heraus, dass es sich bei diesem Gewächs um überschüssiges, heilendes Narbengewebe handele.
Schleunigst erhielten wir eine andere Augensalbe ( mit Prednisolon ), um die weitere Wucherung des Narbengewebes zu verhindern und Emmas Augenlicht nicht zu gefährden ( mit Erfolg ).

drittes Tacking:

Um Emmas Auge weiterhin offen zu halten, wurde ein drittes Mal getackt ( Erfolgschance lt. Augenspezi lag bei 50%; dennoch riet er mir hier bereits zur unterliedkürzenden OP ).
Diesmal wurden kleine Schläuche verwendet, um das Einreissen der Gesichtshaut zu vermeiden und ein längerfristiges Tacken zu gewährleisten.
Dieses Tacking hielt genau 1 Woche.

Bei der dann folgenden Kontrolluntersuchung durch den Augenspezi hatte es dann den Anschein, dass Emmas Auge wieder nahezu den Normalzustand erreicht hatte und die Augenverletzung ausgeheilt sei.
Augensalben und Schmerzmittel wurden abgesetzt und wir waren alle froh, dass diese langanhaltende und natürlich auch sehr kostenintensive Behandlung nun abgeschlossen zu sein schien und Emma ihr 100%iges Sehvermögen wieder erlangen würde.
Mittlerweile war es schon Ende Dezember 2009 ( ein 6 wöchiger Behandlungszeitraum war zu Ende und unser Geldbeutel war nun auch schon ganz schön geschmälert worden ).

Aber es sollte anders kommen:

Nachdem nun ein paar Tage vergangen waren, fing Emma Anfang Januar 2010 wieder das Augenzwinkern und -kneifen an ( wir gehen davon aus, dass das Zwinkern aufgrund des Absetzens des oralen Schmerzmittels wieder einsetzte, da die schmerzliche Hornhautverletzung noch nicht ganz ausgeheilt zu sein schien ).
So suchten wir erneut umgehend den Augenspezi auf.

Dieser verabschiedete uns mit folgender Diagnose: das Auge sei entzündungsfrei ( selbst der Blick eines Laien ließ anderes vermuten ) und wir sollten uns nun doch für eine Operation ( Korrektur des unteren Liedrandes ) entscheiden, da Emmas Augenkneifen nun doch einen chronischen und spastischen Zustand erreicht hätte.
Die Kosten für diese Operation möchte ich an dieser Stelle lieber nicht nennen.

Am folgenden Tag suchten wir dann unseren Haustierarzt auf.
Dieser stellte hingegen eine erneute, akute Entzündung des Auges fest und eine weiterhin bestehende Verletzung der Hornhaut.

Augen-OP:

Um Emma nun endgültig und langfristig von Ihren Schmerzen zu befreien, entschieden wir uns für eine klassische Entropium-OP und sorgfältige Weiterbehandlung der Hornhautverletzung durch den Haustierarzt.
Wir entschieden uns also gegen die Weiterbehandlung beim Augenspezi und auch gegen die dort geplante OP mit Kürzung des unteren Liedrandes um c a. 2 mm.

Stand Ende Januar 2010:

Die Augenverletzung von Emma ist nun fast vollständig ausgeheilt und die OP ist gelungen.

Fazit:

Die Augen-OP hätte nach fachkundiger und korrekter Weiterbehandlung nach dem 3. Tacking vermieden werden können.
Nach unserem bisherigen Kenntnisstand hätte lediglich eine Weiterbehandlung eines hornhautheilenden Augen-Fluids ( siehe hierzu die Rubrik : Medikamente und Pflegemittel ) erfolgen müssen, um ein erneutes Auftreten der Spastik am Auge zu vermeiden und den Reibungsschmerz zu lindern.

Diese Behandlung wird derzeit an Emmas Auge vorgenommen und hat Aussicht auf Erfolg.

Emmas 2. Tacking   Emmas 3. Tacking 
Emmas Zustand nach dem 3. Tacking...   ... an dieser Stelle hätte eine korrekte Weiterbehandlung bzw. ausklingende Behandlung durchgeführt werden müssen...  
...nun sind wir froh, dass wir es weitgehendst überstanden haben...      


Tacking - Tabuthema? :

Wenn in der Shar-Pei-Welt über das Thema Tacking gesprochen wird, stößt man bei einigen Leuten auf absolutes Unverständnis und Unbehagen.
Sehr häufig wird diesesm Thema, insbesondere auch bei Welpen aus dem Wege gegangen.

Oftmals wird z.B. in Verkaufs-Anzeigen damit geworben, dass alle Welpen ungetackt seien.

Unsere Erfahrungen und auch der Austausch mit langjährigen Shar-Pei-Züchtern bei den Ausstellungen unserer Hunde bestätigt, dass das Tacken einer oder weniger Welpen eines Wurfes durchaus vorkommen kann: a u c h , wenn die Augen beider Elterntiere nicht getackt wurden.

Sollte eindeutig erkennbar sein, dass der Shar-Pei ein Tacking benötigt, egal ob dies aufgrund eines erblichen Entropiums oder sekundären Entropiums erforderlich sein sollte, sind wir der Meinung, dass diese Hilfestellung erfolgen sollte!

Erforderliches Tacken ist kein Makel des Hundes, sondern dient zur Erhaltung der Gesundheit der Augen und des Hundes allgemein.

Mit dieser Aussage unterstützen wir natürlich nicht die Weiterzucht mit Elterntieren, die Nachkommen mit gravierenden Augenproblemen zur Welt bringen.